23.08.2011

Einmal saß Kurt Georg Kiesinger ganz allein in einer muffigen Kneipe.
Er ärgerte sich sehr, denn muffige Kneipen waren ihm schon Gräuel genug. Sie aus lauter Einsamkeit aber ganz alleine betreten zu müssen, setzte dem Missmut die Krone auf.
Bedrückt öffnete er seine Zeitung. In großen Lettern stand da: "30 000 Freunde des Motorsports feiern unter freiem Himmel".
Plötzlich ging Kurt Georg Kiesinger ein Licht auf: er würde einfach Motorsport werden müssen, und schon hätte er 30 000 Freunde gewonnen. Also bohrte er jeweils ein Loch in beide seiner Füße, schraubte Räder ein und band sich einen Dieselmotor ans rechte Knie.
Kaum hatte Kurt Georg Kiesinger den Motor angeworfen, fuhr er auch schon los. Da sein Körper nun ein Übergewicht auf der rechten Seite hatte, wurde er natürlich unweigerlich nach rechts, also in Richtung Osten gezogen, und so kam Kurt Georg Kiesinger nach einigen Stunden in Tokio an.
Leider wusste er nicht, wie man den Motor ausstellt, sodass er nur einmal von links nach rechts durch Tokio raste und dann weiterfuhr, bis dem Motor der Sprit ausging. Das war witzigerweise der Fall, als er wieder genau vor seiner Haustür stand. Aus dem Küchenfenster drang schon der Duft frischen Knöterichragouts, und eigentlich war Kurt Georg Kiesinger ganz froh, sein Intermezzo als Motorsport beendet zu haben.

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