Einmal wollte Kurt Georg Kiesinger eine Porträt von seiner Frau malen.
Er bat sie, sich auf das Bett zu setzen und mit im Schoß gefalteten Händen einige Stunden zu verharren. Kurt Georg Kiesinger stellte die Leinwand auf und bemerkte, dass sein Pinselset noch in der Küche lag. Er ließ seine Frau alleine im Schlafzimmer sitzen und ging in die Küche. Dort angekommen bekam er wahnsinnige Lust auf Rührei. Allerdings waren keine Eier mehr im Haus. So ging Kurt Georg Kiesinger in den Laden und kaufte einen Karton Eier. Dann machte er sich ein richtig schönes Rührei. Bedächtig aß er es am Küchentisch. Ihm fiel ein, dass er heute noch gar nicht Zeitung gelesen hatte. Er holte das ausgiebig nach.
Schließlich kochte Kurt Georg Kiesinger sich einen Kaffee und aß mehrere Stücke Kuchen. Als er damit fertig war, putzte er die Fenster und streichelte einige Stunden seinen Hund am Kamin. Wie er da so am Kamin saß, sah er, dass er kaum noch Brennholz hatte, so ging er in den Schuppen und hackte Holz bis es dunkel wurde.
Kurt Georg Kiesinger ging wieder ins Haus, nahm ein warmes Bad und wollte sich schlafen legen. Als er das Schlafzimmer betrat, sah er da seine Frau mit im Schoß gefalteten Händen auf der Bettkante sitzen.
Verärgert schüttelte er den Kopf. "Ich schufte den ganzen lieben langen Tag und was tust du? Sitzt auf der Bettkante und betest!"
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