16.11.2011

Einmal ondulierte Kurt Georg Kiesinger seine Haare.
Er tat das mit reichlich Elan, denn zum einen war vom einstmals berüchtigten Volumen seiner Haare nicht mehr viel übrig, und zum anderen hatte ihm sein Bruder zu Ostern einen neuen Ondulierstab geschenkt.
So prökelte Kurt Georg Kiesinger einige Stunden auf seiner Kopfhaut herum, bis er schließlich in ganz neue Dimensionen des Haarvolumens vorgedrungen war.
In der Praxis bedeutete das vor allem, dass jetzt ganz Deutschland mit Kurt Georg Kiesingers Haarpracht bedeckt war. Das nervte natürlich die Menschen ungemein, und schon nach einigen Tagen machten sich die ersten Friseure daran, die Frisur ihres ondulierwütigen Landsmannes zu beschneiden. Schnell dehnte sich das ganze zu einer Massenbewegung aus - von Flensburg bis Garmisch schossen Friseursalons aus dem Boden, deren einzige Einnahmequelle das Schneiden von Kurt Georg Kiesingers Haaren war. Irgendwann hatten sie es geschafft.
Natürlich konnte man an einer Frisur wie der Kurt Georg Kiesingers gutes Geld verdienen, und so waren nach dieser Periode des allgemeinen Schneidens sämtliche deutschen Friseure Multimillionäre.
Lustigerweise war auch Kurt Georg Kiesinger Friseur. Von seinem neuen Reichtum kaufte er sich erst einmal ein schönes Toupet.

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