Einmal lud Kurt Georg Kiesinger zum Kaffeetrinken.
Einziger Gast war ein autistisch veranlagter Freund der Familie, der aus mangelnder sozialer Kompetenz alles, was er sagte, wörtlich meinte.
An der Kaffeetafel unterbrach der Freund plötzlich das bis dahin eher müde Gespräch: "Dürfte ich vielleicht auch mal meinen Senf dazugeben?", quäkte er. Da Kurt Georg Kiesinger wohlwollend nickte, holte der Freund ein riesiges Senfglas aus der Tasche und bepinselte die Erdbeertorte dick und fett mit Mostrich.
"Das ist ja wirklich eine schöne Bescherung!", rief Kurt Georg Kiesinger stinksauer aus. "Ach, du findest Bescherungen schön? Dann habe ich was für dich!", antwortete sein Freund, zückte zwei Geflügelscheren und schnitt damit wild im Kuchen herum, bis sich dieser zermatscht über den gesamten Wohnzimmertisch erstreckte.
So ging es immer weiter. Eine missverständliche Aussage Kurt Georg Kiesingers jagte die andere, bis der Freund irgendwann die Sonne verdunkelt und das gesamte Volk der Mongolen ausgerottet hatte.
"Mit dir ist wohl nicht gut Kirschen essen...", murmelte Kurt Georg Kiesinger verstört. "Doch, doch. Mit mir kann man ganz ausgezeichnet Kirschen essen!", kam es gleich von seinem Freund. Beide waren der Destruktion überdrüssig, und so kauften sie einen Doppelzentner Kirschen, setzten sich auf den Bordstein und begannen zu essen. Die Kerne spuckten sie einfach auf den Gehweg. Es war ja so dunkel, das würde eh niemand merken.
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