30.09.2011

Einmal arbeitete Kurt Georg Kiesinger fürs Fernsehen.
"Schnell schnell, Kurt, wir brauchen doch noch einen Bericht für 'mittenDrin - das kultur.magazin' heute Abend", rief ihm ein Kollege auf dem Redaktionsflur zu, und fuhr fort: "Du weißt ja, das Thema lautet 'All Eyes On Paris'."
Kurt Georg Kiesinger war wie so häufig nicht ganz im Bilde - dooferweise kam zu seiner hinlänglich bekannten Weitsichtigkeit nämlich auch noch extreme Schwerhörigkeit. So verstand er fälschlich 'All Ice On Paris' - ihm schien das ein angemessener Titel für ein Kulturmagazin zu sein. Mit einer fixen Idee im Oberstübchen flog er zum Südpol, fräste dort die Umrisse von Paris maßstabsgetreu aus dem Eis, reiste mit selbigen im Gepäck nach Paris und warf den Eisblock auf die Stadt. Die ganze Chose ließ er von seinem Kameramann filmen.
Paris war nun vollständig vereist; Sarkozy, Dépardieu - alle erfroren! Kurt Georg Kiesinger platzte fast vor Stolz und schickte den Fernsehbeitrag direkt an die Produktionsfirma. Die feuerte ihn natürlich postwendend.
Zu Kurt Georg Kiesingers Glück siedelten sich auf dem Eisblock einige Kaiserpinguine an, die in Anbetracht des schlechten französischen Fernsehens bald ihre eigene Produktionsfirma gründeten. Aus Dank für ihr neu gewonnenes Habitat stellten sie Kurt Georg Kiesinger an und beauftragten ihn, eine Dokumentation mit dem Titel "All Eyes On The World" zu drehen.
Tags darauf übernahmen Pinguine die Weltherrschaft. Man kann sich denken, warum.

1 Kommentar: