25.09.2011

Einmal kaufte Kurt Georg Kiesinger ein Bild.
Es zeigte einen dicken, hässlichen Mann bei der Morgenrasur. Der Mann war obendrein nackt und sein gesamter Körper war mit widerwertigen Verkrustungen bedeckt.
Als Kurt Georg Kiesinger das Bild aufgehängt hatte, bemerkte er, dass es gar nicht so dekorativ war, wie er gehofft hatte. Kurt Georg Kiesinger drehte das Bild kurzerhand um und hängte es mit der Rückseite nach vorne an die Wand. Das war aber auch nicht viel hübscher, denn auf der Rückseite befand sich ein mit Blut gezeichnetes, riesiges Hakenkreuz.
"Da habe ich ja mal wieder einen Unsinn gekauft!", schimpfte Kurt Georg Kiesinger sich selbst und dachte lange nach, wie er sich aus dieser Misere jetzt wieder heraushangeln könnte. Schließlich kaufte er einige Nägel und hämmerte das Bild an der Rahmenkante an die Wand, sodass es in den Raum hineinragte. Stand man nun vor dem Gemälde, so sah man nur einen feinen Strich, der die Vorderkante des Rahmens darstellte. Kurt Georg Kiesinger war zufrieden mit dieser Lösung und lud sich noch für den selben Abend zwei Freunde ein, um ihnen seinen Kauf vorzuführen.
Leider war der eine Freund ganz klein und der andere Freund ganz groß. So sah der kleine Freund das Hakenkreuz auf der Rückseite und der große Freund den hässlichen Mann auf der Vorderseite. Das war alles sehr beschämend für Kurt Georg Kiesinger.

Die Freunde hießen Willi Winzig und Lothar Lang.

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