16.09.2011

Einmal grämte sich Kurt Georg Kiesinger.
"Jugend, heiliger Quell alles Guten und Wahren! Auf ewig fort!", weinte er bitterlich, und angesichts seines fortgeschrittenen Alters war das auch gar kein Wunder.
Um zumindest den Anschein jugendlicher Grazie zu erwecken, unterzog sich Kurt Georg Kiesinger einer Schönheitsoperation. Insbesondere seine Schenkel nahmen sich unschön käsig und schrumpelig aus, sodass eine Beinamputation geplant wurde. Um die Kosten möglichst gering zu halten, verwendeten die Ärzte als Beinprothesen zwei dicke, fette Schinken.
Zum Unglück des Patienten war der operierende Chirurg furchtbar verschusselt: irrtümlich ging er davon aus, dass Kurt Georg Kiesinger keine Bein-, sondern eine Halsamputation gewünscht hatte. Folgerichtig hackte er ihm den Hals ab und klebte an die beiden Enden des Schinkens Kopf und restlichen Körper.
Aus der Narkose aufgewacht, zeigte sich Kurt Georg Kiesinger "not amused". Obwohl ihm das Atmen durch den Schinken schwer fiel, geigte er dem Chirurgen seine Meinung. Der murmelte nur lakonisch: "Das erklärt dann wohl auch, warum ein Schinken übrig geblieben ist. Hier, den können sie behalten. Ich bin ja nicht so."
Kurt Georg Kiesingers Laune besserte sich schlagartig. Beherzt nahm er einen Bissen und kaute selig an seinem Zweitschinken.
Dumm nur, dass er mit seiner Halsprothese nicht schlucken konnte. Jetzt ärgerte sich Kurt Georg Kiesinger wieder.
Ein Wechselbad der Gefühle!

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