Einmal wurde Kurt Georg Kiesinger in der Fußgängerzone von einer Frau aufgehalten, die ihn bat, ein spezielles Wasser zu kosten.
"Da fragen sie aber den Richtigen!", sagte Kurt Georg Kiesinger verschmitzt. "Ich bin nämlich leidenschaftlicher Wassertrinker."
Er nahm den Becher entgegen und schüttete ihn sich versehentlich über seinen Anzug.
"Oh nein, das tut mir Leid!", rief die Wasserfrau sofort.
"Aber nicht doch,", sagte Kurt Georg Kiesinger väterlich. "Sie haben keine Schuld, ich habe mir das Wasser ja selbst übergegossen."
Er verabschiedete sich und bummelte weiter. Kurze Zeit später fiel ihm ein, dass er das Wasser jetzt ja gar nicht gekostet hatte. Noch einmal zurückzugehen und um ein zweites Wasser zu bitten, erschien ihm aufdringlich.
Also ging er nach Hause und bat seine Frau an seinem Anzug zu lutschen. "Es schmeckt faserig.", urteilte sie.
Kurt Georg Kiesinger machte später einen Vermerk in seinem Oktavheft: "Wasser von der Wasserfrau: faserig."
Eine Woche später las er die Notiz und erinnerte sich, dass er seinen Anzug auf dem Balkon hatte hängen lassen (er hing dort zum Trocknen).
Der Anzug war jetzt natürlich hin.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen